„Steig mir aufs Dach und mach!“ Unter diesem Motto stand die Veranstaltung des attek am 4. Dezember im Rottacher Seeforum.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach zu installieren, aber die hohen Kosten scheuen, dann zeigte der Referent Harald Preiss eine attraktive Lösung auf: Einfach das eigene Dach vermieten und sich die Anlage installieren lassen. Das generiert Mieteinnahmen und ermöglicht auch die Nutzung verbilligten Mieterstroms, der mindesten 10% unter dem allgemeinen Strompreis liegen muss. Die Sache rentiert sich bei großen Dachflächen. Besonders interessant wird es, wenn im selben Haus oder in der Nähe ein Betrieb angesiedelt ist, der den Solarstrom ebenfalls verwerten kann.
Die Präsentation von Harald Preiss mit Beispielrechnungen können Sie hier anfordern.
Was passiert, wenn die Anzahl der Solaranlagen und Wärmepumpen im Tal stark ansteigen und sich die Elektromobilität durchsetzt? Wenn auch noch große Freiflächenanlagen an Netz gehen. Ist das Netz im Tal überhaupt für eine solche Entwicklung gewappnet?
Auskunft über die Zukunftsfähigkeit der elektrischen Infrastruktur erteilte an diesem Abend Frank Thinnes, technischer Leiter des E-Werk Tegernsee. Und seine gute Nachricht: Das Netz ist zukunftssicher ausgelegt und kann sich den Herausforderungen der Zukunft gut anpassen. Selbst wenn in näherer Zukunft viele Wärmepumpen und Wallboxen (beim Netzbetreiber meldepflichtig, ab einer Leistung über 12 kVA genehmigungspflichtig!) installiert werden sollten, ist das EWT gut aufgestellt. Es wird kein Abregeln der Stromzufuhr geben. Und falls doch nötig sein sollte, dann wird der Hausstrom nicht betroffen sein.
Aus der Praxis berichtete Dr.-Ing. Herbert Bauer aus Tegernsee, der in einem sanierten Altbau wohnt und im Jahresdurchschnitt mehr Energie erzeugt als für Haus, Wärme und Auto verbraucht wird. Sein Fazit: Bei Solaranlagen nicht sparen und die gesamte Dachfläche ausnützen. Dämmen ist dann ein sehr wichtiger Faktor, bei der allerdings die Kosten stark in die Höhe treibt. Hier gilt es, die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren.
Eine Wärmepumpe lässt sich auch im Voralpenraum wirtschaftlich betreiben und schafft wohlige Wärme im Haus. Eine Umrüstung auf Fußbodenheizung ist nicht unbedingt notwendig. Allerdings muss die Wärmepumpe beständig laufen, da sie nicht schnell hochgefahren werden kann.
Herbert Bauer ist Mitglied des Arbeitskreises Energiewende und leitet den Energiestammtisch in Tegernsee, der jeden 2. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Seehotel zur Post stattfindet. Seine Präsentation können Sie hier anfordern.
Zum Schluss bekamen die Referenten, die alle unentgeltlich ihr Wissen mit dem sehr fachkundigen Publikum teilten, ein kleine Brotzeit von den attek-Sprechern Hansi Schmid (li.) und Thomas Mandl überreicht.
Ein informativer und gelungener Abend.